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1. Einleitung
2. DVBViewer Installation
3. Grundlegende Bedienung
4. Anzeige-Einstellungen
5. Aufnahme und Wiedergabe
6. Die Kanalliste
7. Das Optionen-Fenster
8. Was tun bei Problemen?
9. Tools und Links
10. Kleine Filterkunde
10. Kleine Filterkunde

Wenn der Empfang einwandfrei ist, der DVBViewer aber trotzdem nicht die erwarteten Ergebnisse bringt, liegt dies meist daran, dass wichtige Komponenten für die Audio- und Video-Wiedergabe im System fehlen. Oder andere Programme haben welche installiert, die sich nicht mit dem DVBViewer vertragen. Wer sich damit befassen muss, weil irgendwas nicht funktioniert, oder hofft, durch Austausch von Komponenten noch bessere Ergebnisse zu erzielen, oder sich einfach für die Angelegenheit interessiert, findet im Folgenden eine kleine Einführung in das DirectShow-System..

Was sind DirectShow-Filter?

Microsoft stellt mit DirectShow (einem Bestandteil von DirectX) eine Multimedia-Schnittstelle zur Verfügung, die alle diesbezüglichen Programme benutzen. DirectShow-Komponenten – nicht immer zutreffend „Filter“ genannt – werden im System registriert und stehen danach allen Programmen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Dateien mit der Endung .ax (manchmal auch .dll). An der Verarbeitung der Audio- und Video-Datenströme ist eine ganze Kette solcher Filter beteiligt, wobei jeder eine bestimmte Aufgabe übernimmt. Dem DVBViewer – oder auch Mediaplayern allgemein – obliegt dann die Verwaltung der Filterkette, mit der Verarbeitung der Datenströme haben sie nur indirekt etwas zu tun.

Standardmäßig wird die Zusammenstellung der benötigten Filter dem DirectShow-Filtermanager übertragen. Soll z.B. eine Videodatei abgespielt werden, wird der Manager beauftragt, die nötigen Filter zu ermitteln und die Kette – den so genannten „Filtergraphen“ - aufzubauen. Da diese Automatik nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt, können Programme den Prozess beeinflussen, also z.B. vorgeben, dass bestimmte Filter auf jeden Fall verwendet werden. Ansonsten nimmt der Manager den „besten“ Filter, den er im System für die Aufgabe findet. Die Entscheidung trifft er aufgrund eines jedem Filter zugeordneten Wertes, der „Merit“ genannt wird. Da der Merit jedoch vom Hersteller des Filters festgelegt wird, führt dieses System aufgrund gewisser Übertreibungen nicht immer zu einem optimalen Ergebnis, wie man sich denken kann... Glücklicherweise gibt es jedoch Möglichkeiten, den Merit zu ändern – dazu später mehr.

Um allen Eventualitäten gerecht zu werden, bietet der DVBViewer im Optionenfenster unter „Erweitert“ und „DirectShow Filter“ eine ganze Reihe Möglichkeiten, den Filtergraphen zu beeinflussen. Der folgende Abschnitt vermittelt einen Überblick über die vom DVBViewer benutzten Filtergraphen, über die darin enthaltenen Komponenten und die Variationsmöglichkeiten.

Welche Filter spielen mit?

Den Anfang bildet ein so genannter Quellfilter oder auch Renderkern, der den Datenstrom zur Verfügung stellt (also Audio, Video und gegebenenfalls auch Teletext und EPG). Für den Fernsehempfang gibt es zwei zur Auswahl, die die Daten von den SkyStar-Treibern übernehmen: Der SkyStar 4.2 Renderkern stammt von B2C2, dem Hersteller der SkyStar2-Chips und wird von TechniSat mitgeliefert – das ist die Datei Sky2PCAVSrc.ax in Ordner Programme\TechniSat\bin.

Welchen Quellfilter der DVBViewer benutzt, lässt sich unter Einstellungen/ Optionen/ Erweitert wählen. Die zusätzlichen Optionen „SkyStar kompatibler Renderer“ und „SkyStar 4.14 Renderer“ beziehen sich nur auf alternative Schnittstellen zum SkyStar-Quellfilter, die bei Unverträglichkeiten mit älteren Versionen zum Einsatz kommen können.

Bei Video-Wiedergabe ist der Quellfilter eine Standard-Systemkomponente, die einfach die betreffende Datei ausliest. Auch diese lässt sich im DVBViewer unter „Renderkern“ auswählen, worauf sich prompt ein Fenster für die Dateiauswahl öffnet.

Die nächste Station im Filtergraphen bilden bei Fernsehempfang Dump-Filter, die dem DVBViewer das Abgreifen der Audio- und Video-Daten zwecks Aufnahme sowie der Teletext- und EPG-Daten erlauben. Diese befinden sich alle in der Datei RLDumper.ax im Ordner DVBViewer/Filters. Das folgende Bild zeigt den vollständigen Graphen für den Fernsehempfang mit SkyStar 4.2 Quellfilter (0001):

Bei Video-Wiedergabe folgt dagegen auf den Quellfilter ein Demultiplexer (auch Demuxer oder Splitter), der die Aufgabe hat, Video- und Audio-Daten in zwei separate Ströme aufzuspalten. Der Standard-Splitter von Microsoft befindet sich im System32-Ordner (mpg2splt.ax). Dieser macht jedoch erfahrungsgemäß häufig Probleme beim Springen an andere Stellen des Videos. Empfehlenswert ist deshalb, den besseren Demultiplexer von Elecard zu installieren (mehr dazu hier). Da er einen höheren Merit hat, übertrumpft er dann den Standard-Splitter. Hier ein vollständiger Graph für das Abspielen des samstäglichen Fußballvergnügens :-)

Weiter geht es danach bei Fernseh- und Videowiedergabe mit den Decodern, die eine besonders wichtige Rolle spielen. Da die Video- und Audio-Daten nach dem MPEG-Standard komprimiert angeliefert werden, müssen sie nun entkomprimiert bzw. dekodiert werden. Dieses ist der schwierigste und zeitaufwendigste Vorgang in der Filterkette. Das Funktionieren und die Wiedergabequalität hängen deshalb besonders von dieser Station ab. Bei der Installation der TechniSat-Software wird deshalb ein passender Videdecoder mitinstalliert (DVD Express von Mediamatics). Der Audio-Decoder wird standardmäßig von Windows bereitgestellt (MPEG Audio Decoder), kann aber wie der Demultiplexer z.B. durch den im Elecard Decoder-Package enthaltenen besseren Odio-Dekoda ersetzt werden.

Da viele Programme eigene Decoder mitbringen, gibt es häufig Alternativen im System. Bei Benutzung des SkyStar 4.2 Renderkerns wird jedoch grundsätzlich, unabhängig vom Merit, der Mediamatics-Decoder und der MPEG Audio Decoder ausgewählt, was sich nur mit „Gewalt“ ändern lässt – dazu gleich mehr.

Den Abschluß im Filtergraphen bilden schließlich der Audio- und Videorenderer, die die Daten weiter aufbereiten und via Treiber zur Grafik- bzw. Soundkarte schicken. Unter Optionen/ Erweitert/ Renderausgabe bietet der DVBViewer für den Video-Renderer einige Auswahlmöglichkeiten mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Diese wurden bereits in in diesem Abschnitt in Kapitel 7 beschrieben, einschließlich dem Overlay-Mixer, der sich noch gerne zwischen Decoder und Video-Renderer einmischt. Für das Rendern der Audio-Daten gibt es auch Alternativen (im DVBViewer einstellbar unter Optionen/ DirectShow Filter), die jedoch nur verschiedene Schnittstellen zur Soundkarte darstellen und im allgemeinen keinen hörbaren Unterschied ergeben.

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